Seniorin mit grauen Haaren sitzt im Wohnzimmer auf dem Sofa und telefoniert, auf dem Tisch liegen Putzutensilien und Handschuhe, im Hintergrund ein Eimer und ein Besen
@Syda Productions / Canva Pro

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Die meisten Menschen mit Demenz möchten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben. Doch wie gelingt das, wenn der Alltag immer herausfordernder wird? Die Diagnose Demenz bedeutet nicht das Ende der Selbstständigkeit. Vielmehr eröffnet sich ein neuer Lebensabschnitt, der mit den richtigen Hilfsmitteln und Anpassungen weiterhin viel Lebensqualität und Autonomie bieten kann. Für Menschen mit Demenz ist es wichtig, möglichst lange unabhängig leben und selbstständig bleiben zu können. Dies stärkt nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern fördert auch die kognitiven Fähigkeiten.

In diesem Artikel findest du erprobte Tipps, persönliche Geschichten und Empfehlungen – von der Wohnraumgestaltung über technische Helfer bis hin zu Beschäftigungsideen. 

Herausforderungen bei Demenz im häuslichen Umfeld

Senior mit grauen Haaren und Jeanshemd trinkt ein Glas Wasser in einer modernen Küche am hellen Tag
@halfpoint / Canva Pro

Vor Kurzem schrieb mir eine Leserin, wie ihr Vater plötzlich mitten in der Nacht im Flur stand und nicht mehr wusste, wo das Badezimmer ist. Orientierungsschwierigkeiten sind eine der größten Hürden im Alltag mit Demenz. Plötzlich wird das eigene Zuhause zum Labyrinth – die Küche zur Sackgasse, das Badezimmer zum Irrgarten. Besonders schwierig wird es, wenn Betroffene anfangen zu wandern und dabei vielleicht sogar das Haus verlassen.

Alltägliche Aufgaben wie Kochen, Waschen oder Körperpflege werden mit der Zeit zu echten Herausforderungen. Sicherheitsrisiken lauern überall: Vergessene Herdplatten, offene Fenster, Stolperfallen durch Teppichkanten. Wusstest du, dass etwa 60% der Menschen mit Demenz mindestens einmal pro Jahr stürzen? Das ist doppelt so häufig wie bei Gleichaltrigen ohne Demenz.¹

Auch die Gefahr sozialer Isolation darf nicht unterschätzt werden. Viele ziehen sich zurück, weil sie sich für ihre Vergesslichkeit schämen oder Gespräche zu anstrengend werden. Vielleicht hast du auch schon bemerkt, dass ein lieber Mensch immer seltener zum Telefon greift oder Einladungen ausschlägt? Das kann ein Zeichen sein, dass Unterstützung nötig wird.

Wie Hilfsmittel die Selbstständigkeit bei Demenz fördern können

Die gute Nachricht ist: Es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die Menschen mit Demenz dabei unterstützen können, länger selbstständig zu bleiben. Diese Hilfsmittel wirken auf verschiedenen Ebenen und können den Alltag erheblich erleichtern und ein unabhängiges Leben unterstützen.

Unabhängig leben mit Demenz - Senior sortiert Tabletten in eine Wochenbox, verschiedene Blisterpackungen mit Medikamenten liegen auf dem Holztisch
@Przemek Klos / Canva Pro
Seniorenhand hält sich an einem stabilen Haltegriff im Badezimmer fest, Fokus auf Unterstützung und Sicherheit im Alltag
@manassanant pamai / Getty Images
Seniorenhand hält sich an einem stabilen Haltegriff im Badezimmer fest, Fokus auf Unterstützung und Sicherheit im Alltag
@manassanant pamai / Getty Images

Orientierungshilfen im Alltag

Die zeitliche und räumliche Orientierung ist für Menschen mit Demenz oft eine große Herausforderung. Mit den richtigen Hilfsmitteln kann diese jedoch gemeistert werden.

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Der Einsatz von Fotos und persönlichen Gegenständen kann ebenfalls zur Orientierung beitragen. Ein Fotoalbum mit beschrifteten Bildern von Familienmitgliedern oder ein „Erinnerungsregal“ mit bedeutungsvollen Gegenständen aus dem Leben der betroffenen Person können nicht nur die Orientierung fördern, sondern auch wertvolle Gesprächsanlässe bieten.

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Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme

Die korrekte Einnahme von Medikamenten ist für Menschen mit Demenz oft eine große Herausforderung, aber gleichzeitig für ihre Gesundheit unerlässlich. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die diese Aufgabe erleichtern können.

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Die Unterstützung durch Angehörige und Pflegedienste ist oft unerlässlich und regelmäßige Kontrollen des Medikamentenbestands und Hilfe bei der Einnahme können die Sicherheit erhöhen. Auch die Kommunikation mit Ärzten über mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen ist wichtig, da Menschen mit Demenz diese oft nicht selbst bemerken oder mitteilen können.

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Technische Hilfsmittel für mehr Sicherheit und Selbstständigkeit

Die moderne Technik bietet zahlreiche Möglichkeiten, um Menschen mit Demenz zu unterstützen und ihnen ein sichereres, selbstständigeres Leben zu ermöglichen.

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Der Einsatz von Fotos und persönlichen Gegenständen kann ebenfalls zur Orientierung beitragen. Ein Fotoalbum mit beschrifteten Bildern von Familienmitgliedern oder ein „Erinnerungsregal“ mit bedeutungsvollen Gegenständen aus dem Leben der betroffenen Person können nicht nur die Orientierung fördern, sondern auch wertvolle Gesprächsanlässe bieten.

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Gestaltung eines demenzfreundlichen Zuhauses

Helles, modern eingerichtetes Wohnzimmer mit Parkettboden, Kamin, bequemer Couch, Sessel und Schiebetür, bietet viel Bewegungsfreiheit
@Curtis Adams / Pexels

Die Umgebung hat einen enormen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Selbstständigkeit von Menschen mit Demenz. Eine demenzgerechte Wohnraumgestaltung kann Orientierung geben, Ängste reduzieren und Sicherheit bieten.²

Übersichtlichkeit und Struktur sind dabei die Grundprinzipien. Weniger ist mehr – reduziere Möbel und Gegenstände auf das Wesentliche, um Überforderung zu vermeiden. Hast du schon einmal bemerkt, wie anstrengend es sein kann, in einem überfüllten Raum etwas Bestimmtes zu finden? Für Menschen mit Demenz ist diese Herausforderung um ein Vielfaches größer.

Großflächige Muster auf Teppichen oder Tapeten können verwirrend wirken. Spiegelnde Böden werden manchmal als nasse oder rutschige Flächen wahrgenommen und können zu Unsicherheit führen.

Die Beleuchtung spielt eine zentrale Rolle. Menschen mit Demenz benötigen deutlich mehr Licht, um gut zu sehen. Sorge für helle, gleichmäßige Beleuchtung ohne Schatten oder Blendeffekte. Kaltweißes Licht wird von älteren Menschen besser wahrgenommen als warmweißes Licht. Besonders wichtig sind auch Nachtlichter mit Bewegungsmeldern, die den Weg zur Toilette sicher machen.

Bei der Farbgestaltung solltest du auf starke Kontraste achten. Menschen mit Demenz können bestimmte Farben besser wahrnehmen als andere. Gelb, Orange und Rot werden besonders gut erkannt, während Blau und Violett oft schwer zu unterscheiden sind. Nutze diese Erkenntnis, um wichtige Gegenstände hervorzuheben – etwa einen roten Toilettensitz im weißen Badezimmer oder gelbe Griffe an Schränken.

Zur Vermeidung von Stolperfallen solltest du lose Teppiche entfernen, Kabel sichern und auf rutschfeste Bodenbeläge achten. Denke auch daran, dass dunkle Teppiche oder Fußmatten von Menschen mit Demenz manchmal als Löcher wahrgenommen werden, die sie nicht überqueren möchten.

Um dein Zuhause demenzfreundlich und sicher zu gestalten, lade dir meine gratis Checkliste „Sicherheit und Orientierung im eigenen Zuhause“ herunter.

Wann ist zusätzliche Hilfe notwendig?

Seniorin mit langen graublonden Haaren sitzt mit den Händen am Kopf an einem Holztisch, trägt hellblaue Bluse und beigene Strickjacke, im Hintergrund ein beiges Sofa
@wundervisuals / Getty Images

Trotz aller Hilfsmittel und Anpassungen kommt für viele Menschen mit Demenz irgendwann der Punkt, an dem zusätzliche Unterstützung notwendig wird. Aber woran erkennst du diesen Zeitpunkt?

Es gibt Anzeichen, dass alleiniges Wohnen nicht mehr sicher ist. Dazu gehören wiederholte Stürze, Gewichtsverlust durch vergessene Mahlzeiten, mangelnde Hygiene oder das Vergessen lebenswichtiger Medikamente. Auch wenn die Person zunehmend verwirrt wirkt, sich in der eigenen Wohnung verläuft oder nachts umherwandert, sind dies deutliche Warnsignale.

Bei der Beurteilung der Risiken und des Unterstützungsbedarfs solltest du verschiedene Faktoren berücksichtigen: Wie weit ist die Demenz fortgeschritten? Welche Hilfsmittel wurden bereits eingesetzt? Gibt es ein soziales Netzwerk, das unterstützen kann? Eine ehrliche Einschätzung hilft, die richtige Entscheidung zu treffen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der professionellen Unterstützung. Ambulante Pflegedienste können täglich vorbeikommen und bei der Körperpflege, Medikamenteneinnahme oder Mahlzeitenzubereitung helfen. Tagespflegeeinrichtungen bieten tagsüber Betreuung und Aktivitäten an, während die Person nachts zu Hause bleibt. Diese Kombinationen ermöglichen oft ein längeres Verbleiben in der vertrauten Umgebung.

Wichtig ist die Einbeziehung der betroffenen Person in Entscheidungsprozesse. Auch Menschen mit Demenz haben ein Recht auf Selbstbestimmung. Respektiere ihre Wünsche und versuche, gemeinsam Lösungen zu finden. Oft ist es hilfreich, frühzeitig über mögliche zukünftige Szenarien zu sprechen, solange die Person noch in der Lage ist, ihre Präferenzen auszudrücken.

Der Übergang zu intensiverer Betreuung sollte behutsam gestaltet werden. Führe neue Unterstützungsangebote schrittweise ein, damit sich die Person daran gewöhnen kann. Beginne vielleicht mit einem Besuch des Pflegedienstes pro Woche und steigere die Häufigkeit nach und nach. So wird die Veränderung weniger abrupt und beängstigend.

Fazit

Ein unabhängiges Leben mit Demenz ist mit den richtigen Hilfsmitteln und Anpassungen länger möglich, als viele denken. Die in diesem Artikel vorgestellten Maßnahmen können dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz ihre Selbstständigkeit bewahren und gleichzeitig sicher in ihrer vertrauten Umgebung leben können.

Besonders wichtig ist es, die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten zu berücksichtigen. Was für eine Person hilfreich ist, kann für eine andere überfordernd sein. Probiere verschiedene Hilfsmittel und Strategien aus und beobachte, welche den größten Nutzen bringen.

Geduld und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend im Umgang mit Demenz. Die Erkrankung verändert sich im Laufe der Zeit, und was heute funktioniert, muss morgen vielleicht angepasst werden. Sei bereit, flexibel zu reagieren und neue Lösungen zu finden.

Wichtige Punkte zum Mitnehmen:

Seniorin mit weißem Haar sitzt im Sessel am Fenster und winkt einer Person im Garten, die draußen zurückwinkt
@Antoni Shkraba / Pexels

Quellen:

¹ Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V., Demenz. Das Wichtigste. Ein kompakter Ratgeber.
https://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/Broschueren/Demenz-das_wichtigste_.pdf

² Spengemann, Birgit (2024): Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen für Menschen mit Demenz. Wegweiser Demenz Blog, 18.10.2024. https://www.wegweiser-demenz.de/wwd/selbsthilfe/blog/wohnumfeldverbessernde-massnahmen-fuer-menschen-mit-demenz-247672